Expats
By Alpian28. Juni 2025

Wie bekomme ich die C-Bewilligung in der Schweiz?

Die C-Bewilligung ist der wichtigste Aufenthaltsstatus für alle, die dauerhaft in der Schweiz leben wollen. Sie erlaubt Ihnen nicht nur, unbefristet hier zu wohnen und zu arbeiten – sie bedeutet auch ein Stück Sicherheit, Unabhängigkeit und Zugehörigkeit. Im Unterschied zur B-Bewilligung müssen Sie Ihren Aufenthalt nicht mehr ständig begründen oder verlängern. Sie sind endlich angekommen.

Wenn Sie also das Gefühl haben: Ich bin hier nicht nur vorübergehend – ich möchte bleiben, dann ist dieser Artikel genau richtig für Sie. Hier erfahren Sie:

  • Wer die C-Bewilligung beantragen kann

  • Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen

  • Wie der Antrag abläuft

  • Welche Vorteile damit verbunden sind

  • Und vor allem: Wie Sie sich Schritt für Schritt darauf vorbereiten können

Wann kann ich eine C-Bewilligung beantragen?

In der Regel nach fünf oder zehn Jahren Aufenthalt in der Schweiz – je nachdem, aus welchem Land Sie stammen.

Klingt einfach? Ist es theoretisch auch – aber in der Praxis hängt es von einigen Faktoren ab.

Mindestaufenthalt nach Nationalität:

  • EU/EFTA-Staaten: Antrag meist nach 5 Jahren, wenn alle Integrationskriterien erfüllt sind

  • Drittstaaten (z. B. USA, Indien, Südafrika): Antrag in der Regel erst nach 10 Jahren

  • Ausnahmen: Ehepartnerinnen und Ehepartner von Schweizer Bürgern oder Personen mit C-Bewilligung können oft nach 5 Jahren Ehe und Aufenthalt einen Antrag stellen

Wichtig: Die Jahre zählen nur, wenn Sie rechtmässig und ununterbrochen in der Schweiz gelebt haben – also mit gültiger B-Bewilligung und ohne lange Auslandsaufenthalte.

Was brauche ich für die C-Bewilligung – und was bedeutet «gut integriert»?

Gute Integration ist mehr als nur ein formaler Punkt. Sie zeigt, dass Sie Teil der Gesellschaft geworden sind. Und genau das prüfen die Behörden bei Ihrem Antrag.

Damit Ihr Gesuch erfolgreich ist, müssen Sie folgende C-Bewilligung Bedingungen erfüllen:

Die wichtigsten Voraussetzungen im Überblick:

Sprachkenntnisse

  • Mindestens Niveau A2 mündlich und A1 schriftlich in der lokalen Amtssprache

  • Für frühere Anträge (z. B. nach 5 Jahren statt 10): B1 mündlich, A2 schriftlich

  • Anerkannte Sprachzertifikate wie fide, TELC, Goethe, DELF, je nach Sprache

  • Personen aus Deutschland, Österreich oder Liechtenstein sind oft vom Test befreit – Integration wird aber trotzdem geprüft

Gesetzestreues Verhalten

  • Keine schwerwiegenden Strafdelikte

  • Gültiger Strafregisterauszug und (je nach Kanton) Betreibungsregisterauszug erforderlich

Finanzielle Unabhängigkeit

  • Kein oder nur kurzfristiger Sozialhilfebezug in den letzten Jahren

  • Im Zweifel kann eine Rückzahlung früherer Bezüge helfen

Teilnahme am Wirtschafts- und Gesellschaftsleben

  • Feste Anstellung oder geregeltes Einkommen

  • Schulbesuch der Kinder, Vereinsmitgliedschaften, soziales Engagement

Wie und wo stelle ich den Antrag für eine C-Bewilligung?

Der Antrag läuft über Ihre Wohngemeinde oder das kantonale Migrationsamt. Meist sind dafür mehrere Schritte nötig – aber keine Sorge: Wer gut vorbereitet ist, kann das Gesuch meist zügig und ohne Komplikationen einreichen.

Der Ablauf im Überblick:

Rechtzeitig planen

  • Frühestens 3 Monate vor Ablauf Ihrer B-Bewilligung

  • Spätestens 2 Wochen vor Ablauf, sonst droht Verzögerung

Gesuch einreichen

  • Entweder online, per E-Mail oder persönlich – je nach Kanton

  • Beim Einwohneramt, Migrationsdienst oder im eGovernment-Portal

Unterlagen vorbereiten (je nach Kanton leicht unterschiedlich)

  • Reisepass/ID und aktuelle Aufenthaltsbewilligung

  • Sprachzertifikat

  • Betreibungsregisterauszug der letzten 3 Jahre

  • Sozialhilfebestätigung der Gemeinde

  • Arbeitsvertrag oder Lohnabrechnungen

  • Mietvertrag (Nachweis eines festen Wohnsitzes)

  • Krankenkassenbescheinigung

  • Strafregisterauszug (meist benötigt)

Bearbeitungszeit

  • Zwischen 4 bis 8 Wochen, je nach Kanton

  • Bei Rückfragen oder fehlenden Unterlagen kann es länger dauern

Erhalt des Ausweises C

  • Sie erhalten einen Ausländerausweis im Scheckkartenformat

  • Erneuerung nur alle 5 Jahre, ohne neue Prüfung (sofern kein Widerrufsgrund vorliegt)

Was kostet der Antrag?

Die Gebühren variieren je nach Kanton. Im Durchschnitt:

  • Erwachsene: 95 – 200 CHF

  • Kinder: Ermässigte Tarife

Was bringt mir die C-Bewilligung konkret?

Kurz gesagt: Mehr Freiheiten, weniger Sorgen.

Für viele ist die C-Bewilligung der Punkt, an dem sich das Leben in der Schweiz wirklich wie eine Heimat anfühlt.

Ihre Vorteile mit dem Ausweis C:

  • Unbefristetes Aufenthaltsrecht – kein Druck mehr durch Verlängerungsfristen

  • Freie Wahl des Arbeitsortes – auch kantonsübergreifend

  • Arbeiten ohne Arbeitgeberbindung – auch Selbstständigkeit möglich

  • Gleichstellung bei Sozialleistungen – inkl. Ergänzungsleistungen, wenn nötig

  • Zugang zu normaler Besteuerung – Sie reichen eine Steuererklärung ein, keine Quellensteuer mehr

  • Steuervorteile nutzen – Abzüge für Säule 3a, Versicherungen, Kinderbetreuungskosten etc.

  • Einfacherer Immobilienerwerb – Lex Koller entfällt für den Hauptwohnsitz

  • Erleichterter Familiennachzug – ähnliche Regeln wie für Schweizer Bürgerinnen und Bürger

  • Voraussetzung für Einbürgerung – nach 10 Jahren Aufenthalt, davon 5 mit C-Bewilligung

Wie unterscheidet sich die C-Bewilligung von der B-Bewilligung?

Beide erlauben Ihnen, legal in der Schweiz zu leben – aber das Niveau an Freiheit, Stabilität und Rechten ist unterschiedlich.

ThemaB-BewilligungC-Bewilligung
AufenthaltsdauerBefristet (1–5 Jahre)Unbefristet
Verlängerung nötig?JaNein
Arbeitsort frei wählbar?Nicht immerJa
Arbeitgeberwechsel erlaubt?Nur mit GenehmigungJa
Sozialhilfe möglich?Ja, kann aber zu Verlust führenJa, mit Einschränkungen
SteuerpflichtQuellensteuerOrdentliche Steuererklärung
Einbürgerung möglich?NeinJa
Wohnortwechsel frei?EingeschränktJa

Quelle: https://www.comparis.ch/neu-in-der-schweiz/auswandern/aufenthaltsbewilligung 

Wie kann ich mich optimal auf die C-Bewilligung vorbereiten?

Ob Sie gerade erst in der Schweiz angekommen sind oder schon fünf Jahre hier leben – Sie können jetzt schon vieles tun, um Ihre Chancen auf eine C-Bewilligung zu verbessern.

5 Tipps, die wirklich helfen:

Sprachkenntnisse frühzeitig ausbauen

  • Melden Sie sich für einen Sprachkurs an

  • Üben Sie im Alltag: beim Einkaufen, im Verein, beim Elternabend

  • Machen Sie den fide-Test – viele Kantone akzeptieren ihn als Standardnachweis

Finanziell stabil bleiben

  • Zahlen Sie Rechnungen pünktlich

  • Vermeiden Sie Betreibungen oder Schulden

  • Wenn nötig: Schuldenberatung in Anspruch nehmen

Integration zeigen – nicht nur behaupten

  • Arbeiten Sie (auch Teilzeit oder selbstständig)

  • Engagieren Sie sich lokal: im Sportverein, Elternrat, Nachbarschaft

  • Kinder in der Schule, Austausch mit Schweizer Kolleginnen und Kollegen – all das zählt

Sozialhilfe möglichst vermeiden

  • Nur im Notfall beantragen

  • Bei Bezug: sobald wie möglich zurückzahlen

  • Rückzahlungsbelege können bei der Prüfung helfen

Familiennachzug planen

  • Starten Sie früh mit Sprachkursen für Ehepartnerin und Ehepartner

  • Bereiten Sie alle Dokumente (Ehe- und Geburtsurkunden, Übersetzungen) rechtzeitig vor

  • Beachten Sie Fristen, besonders bei Kindern über 12

Was passiert nach Erhalt der C-Bewilligung – und wie geht es weiter?

Mit dem Ausweis C halten Sie den Schlüssel zur vollen Teilhabe am Leben in der Schweiz in der Hand.

Für viele Expats ist dies der Moment, an dem sie anfangen, langfristig zu denken:

  • Kauf einer eigenen Wohnung

  • Steueroptimierte Vorsorge (Säule 3a, private Altersvorsorge)

  • Aufbau von Vermögen in Schweizer Franken

  • Langfristige Karriereplanung

  • Einbürgerung nach weiteren Jahren

Was es genau braucht, um Schweizer Bürgerin oder Bürger zu werden, erfahren Sie hier: So klappt’s mit dem Schweizer Pass.

Fazit: Die C-Bewilligung ist der nächste Schritt, wenn die Schweiz mehr als nur ein Arbeitsort ist

Die Schweiz als zweite Heimat zu wählen, ist eine grosse Entscheidung. Die C-Bewilligung macht sie offiziell.

Sie zeigt, dass Sie angekommen sind – nicht nur auf dem Papier, sondern im Leben. Sie ist die Grundlage für stabile Pläne, neue Perspektiven und langfristige Sicherheit.

Wer sie erhalten möchte, sollte früh beginnen, die Themen Sprache, Integration und finanzielle Unabhängigkeit ernst zu nehmen. Denn die Behörden wollen sehen, dass Sie bleiben möchten – und dass Sie auch bleiben können.

Und hier kommt auch Alpian ins Spiel.

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