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Schweiz
By Alpian2. Juni 2025

Jobs in der Schweiz: ein Guide für Expats

Ein Neuanfang in der Schweiz klingt für viele verlockend: hohe Lebensqualität, attraktive Löhne, internationale Unternehmen … Doch sobald es konkret wird, kommen auch die Zweifel.

«Wie soll ich hier einen Job finden?« «Verlange ich zu viel, oder bin ich nicht qualifiziert genug?« «Wo fange ich überhaupt an – bei der Bewerbung, beim Visum oder bei der Wohnungssuche?»

Wenn Ihnen solche Gedanken durch den Kopf gehen, sind Sie nicht allein. Die Stellensuche in einem neuen Land kann sich überfordernd anfühlen. Gerade in der Schweiz, wo die Regeln klar und die Erwartungen hoch sind. Aber: Wer die Spielregeln kennt, hat echte Chancen.

Die gute Nachricht: Es gibt einen klaren Weg. Mit gezielter Vorbereitung, dem richtigen Wissen über den Schweizer Arbeitsmarkt und etwas Geduld können Sie sich nicht nur bewerben, sondern sich erfolgreich in der Schweiz positionieren.

Warum zieht es internationale Fachkräfte in die Schweiz?

Die Schweiz gehört zu den gefragtesten Zielen für eine berufliche Neuorientierung, und das hat gute Gründe. Laut OECD bietet die Schweiz internationalen Fachkräften hervorragende Perspektiven – in vielen Bereichen sogar bessere als Länder wie Kanada oder die USA.

Was so attraktiv ist?

  • Hohe Löhne: Der Medianlohn in der Schweiz lag 2022 bei rund 6788 Franken. Das schafft Spielraum im Alltag.

  • Sicherheit: kaum Kriminalität, politische Stabilität und ein verlässliches System.

  • Internationale Chancen: Besonders in Zürich, Genf, Basel oder Lausanne arbeiten Sie oft in Teams mit Menschen aus der ganzen Welt, häufig auf Englisch.

  • Hohe Lebensqualität: Vom öffentlichen Verkehr über das Gesundheitssystem bis zur wunderschönen Landschaft – vieles überzeugt einfach.

Gerade wer in der Heimat frustriert war von Bürokratie, Lohndruck oder Stillstand, erlebt hier oft einen positiven Kontrast.

Arbeitsmarkt Schweiz: Ihre Chancen als internationale Fachkraft

Rund ein Drittel der Erwerbstätigen in der Schweiz hat keinen Schweizer Pass. Die Unternehmen sind also daran gewöhnt, mit internationalen Mitarbeitenden zu arbeiten, besonders, wenn diese gut qualifiziert sind.

Was Sie wissen sollten:

  • Die Arbeitslosenquote lag Ende 2023 bei nur 2,1 Prozent.

  • Die Schweiz sucht Fachkräfte, aber nicht in jeder Branche.

  • Wichtig sind Erfahrung, Spezialisierung und oft Sprachkenntnisse.

Besonders gute Chancen haben Sie, wenn Sie:

  • eine gefragte Ausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung mitbringen;

  • in einer Branche arbeiten, in der Fachkräftemangel herrscht;

  • bereit sind, sich mit der Schweizer Arbeitskultur auseinanderzusetzen;

  • auf Deutsch oder Französisch kommunizieren können (zumindest im Alltag).

Klingt das nach viel? Vielleicht. Aber der Aufwand lohnt sich. Der Schweizer Arbeitsmarkt ist zwar anspruchsvoll, aber auch sehr verlässlich.

Branchen mit den besten Jobchancen für Expats

In diesen Bereichen stehen Ihre Chancen als internationale Fachkraft in der Schweiz besonders gut:

  • Gesundheitswesen: Ärztinnen, Pflegepersonal und Therapeuten sind stark nachgefragt, besonders im Spitalbereich.

  • IT und Tech: Softwareentwickler, Datenanalystinnen und Cybersecurity-Experten sind sehr gesucht. Englisch als Sprache ist oft ausreichend.

  • Finanzen und Versicherung: Zürich und Genf sind Hotspots, dort braucht es Vermögensverwalter, Compliance-Spezialistinnen und Buchhalter.

  • Ingenieurwesen: In der Maschinen-, Elektro- und Umwelttechnik ist die Nachfrage konstant hoch.

  • Bau und Handwerk: Bauleiterinnen, Techniker und qualifiziertes Fachpersonal sind begehrt – Bauprojekte gibt es viele.

  • Hotellerie und Tourismus: Mehrsprachige Mitarbeitende sind in Hotels, Restaurants und Tourismusbüros sehr gefragt, gerade in touristischen Regionen.

Wichtig: Prüfen Sie, ob Ihre Qualifikationen in der Schweiz zuerst anerkannt werden müssen, beispielsweise in Gesundheitsberufen.

Visa und Arbeitsbewilligungen in der Schweiz: Das müssen Sie wissen

Ein kritischer Punkt, bei dem sich viele verunsichert fühlen: Visa und Arbeitsbewilligungen. Mit dem richtigen Wissen ist auch dieser Schritt kein Problem.

Für EU-/EFTA-Staatsangehörige:

  • Bis 90 Tage pro Jahr: Arbeiten ohne Bewilligung möglich

  • Mehr als 3 Monate: Anmeldung bei der Wohngemeinde nötig

  • L- oder B-Bewilligung: je nach Vertragsdauer

  • Gut zu wissen: Es gibt keine Quoten für EU/EFTA-Staatsangehörige

Für Drittstaatsangehörige (Nicht-EU/EFTA):

  • Schwieriger, aber nicht unmöglich

  • Arbeitsvisum nur für hoch qualifizierte Personen (Fachkräfte, Führungskräfte)

  • Arbeitgeber muss nachweisen, dass keine Schweizer Kandidatin oder kein EU-Kandidat verfügbar ist

  • Quotenregelung: Bewilligungen sind limitiert

Typische Aufenthaltsbewilligungen:

  • L-Ausweis: Kurzzeit (3 bis 12 Monate), oft an den Arbeitgeber gebunden

  • B-Ausweis: Langfristig (meist 1 Jahr, verlängerbar)

  • C-Ausweis: Daueraufenthalt nach 5 bis 10 Jahren, je nach Herkunft

  • G-Ausweis: Für Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die beispielsweise in Frankreich wohnen, aber in Genf arbeiten

Wichtig: Starten Sie den Prozess frühzeitig, besonders bei Bewerbungen aus dem Ausland.

Stellenportale und Jobplattformen für Expats

Die klassische Suche beginnt online, aber in der Schweiz läuft vieles auch über persönliche Kontakte. Beides zusammen bringt am meisten.

Die besten Plattformen:

  • Jobs.ch: Die grösste Jobbörse des Landes

  • JobUp.ch: Speziell für die Westschweiz

  • LinkedIn: In der Schweiz äusserst wichtig, sowohl für Bewerbungen als auch fürs Networking

  • Indeed.ch: Viele Stellen, auch international

Spezielle Expat-Seiten:

  • JobsinZurich.com

  • JobsinGeneva.com

  • The Local Switzerland

  • Xpat Jobs

Branchenportale:

  • IT: swissdevjobs.ch

  • Gesundheitswesen: hospital-jobs.ch

  • Management: Alpha.ch

Wichtiger Hinweis: Viele Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Netzwerken ist also entscheidend. Sprechen Sie mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, besuchen Sie Events oder lassen Sie sich über Bekannte empfehlen. In der Schweiz kann ein persönlicher Hinweis viel bewirken.

Bewerbung in der Schweiz: So überzeugen Sie Arbeitgeber

Schweizer Arbeitgeber erwarten vollständige und sehr strukturierte Bewerbungsunterlagen. Nicht überladen, aber konkret.

So punkten Sie:

  • Lebenslauf: maximal zwei Seiten, antichronologisch, mit klaren Fakten

  • Persönliche Angaben: Alter, Nationalität, Zivilstand und Foto sind freiwillig, aber üblich

  • Zeugnisse und Diplome: immer beilegen, eventuell übersetzt

  • Motivationsschreiben: eine Seite, konkret auf die Stelle bezogen, sachlich, nicht zu marktschreierisch

  • Sprache: in der Sprache der Ausschreibung, oft Deutsch, Französisch oder Englisch

  • Vorstellungsgespräch:

    • pünktlich sein (5 Minuten zu früh)

    • formelle Kleidung

    • auf konkrete Fragen vorbereitet sein

    • nach dem Gespräch eine kurze Dankesmail senden

Expat-Leben in der Schweiz: Alltag und Integration

Job in der Tasche, Wohnung gefunden – und jetzt? Jetzt beginnt der Alltag. Und der kann anfangs herausfordernd sein.

Das berichten viele Expats:

  • Schweizerinnen und Schweizer sind freundlich, aber zurückhaltend.

  • Regeln und Abläufe sind klar geregelt – vom Müll bis zur Hausordnung.

  • Heimweh ist am Anfang normal, genauso wie die Bürokratie.

  • Kosten sind hoch, vor allem in Städten, aber durch hohe Löhne meist finanzierbar.

So erleichtern Sie sich den Einstieg:

  • Sprachkenntnisse: Ein einfaches Grüezi oder Bonjour wirkt Wunder

  • Vereine und Klubs: Perfekt, um Menschen kennenzulernen.

  • Kolleginnen und Kollegen als Anker: Nutzen Sie soziale Kontakte im Job.

  • Budgetplanung: Miete, Krankenkasse, Transport usw. am besten im Voraus kalkulieren.

Und wie sieht es sonst mit den Finanzen aus? Als Expat in der Schweiz gibt es einige wichtige finanzielle Aspekte, die Sie von Anfang an beachten sollten:

Schweizer Konto
Am besten eröffnen Sie direkt nach Ihrer Ankunft ein Schweizer Konto. Für Lohn, Miete, Krankenkasse und tägliche Ausgaben sind ein lokales Konto unerlässlich. Wer dabei nicht von Bank zu Bank rennen möchte, findet in Alpian eine moderne Alternative: vollständig digital, in englischer Sprache nutzbar, ohne Kontoführungsgebühren und mit einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse internationaler Fachkräfte. Sie erhalten ein kostenloses Konto, eine Visa-Debitkarte, Top-Wechselkurse und – wenn gewünscht – Zugang zu persönlicher Anlageberatung. Und das alles in einer einzigen App.

Eröffnen Sie Ihr kostenloses Mehrwährungskonto in nur 10 Minuten.

Säule 3a
Die freiwillige Vorsorge über die 3. Säule ermöglicht es Ihnen, fürs Alter zu sparen und gleichzeitig Steuern zu sparen. Das ist besonders für langfristig Erwerbstätige in der Schweiz ein smarter Schritt.

Pensionskassenguthaben
Wenn Sie den Job wechseln oder das Land verlassen, können (oder müssen) Sie Ihr Guthaben aus der 2. Säule auf ein Freizügigkeitskonto übertragen. Das sichert Ihr angespartes Kapital und hält es gesetzeskonform im Schweizer Vorsorgesystem.

Solche finanziellen Vorkehrungen bringen Sicherheit und geben Ihnen den nötigen Spielraum, sich beruflich zu entfalten.

Fazit: Ihre Erfolgschancen als Expat in der Schweiz

Haben Sie als Expat tatsächlich Chancen in der Schweiz? Ja, absolut! Aber nicht mit Bewerbungen nach dem Zufallsprinzip, sondern mit klarem Fokus. In der Schweiz werden keine Generalistinnen und Generalisten, sondern Menschen mit klarer Spezialisierung und hoher Professionalität gesucht. Wenn Sie diese Eigenschaften mitbringen, stehen die Chancen gut, nicht nur einen Job zu finden, sondern sich beruflich und persönlich in der Schweiz zu etablieren.

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