Diversifikation bedeutet, Geld auf verschiedene Anlagen zu verteilen und ist ein grundlegendes Prinzip, um Risiken zu streuen. Wer sein gesamtes Kapital auf eine einzelne Anlageform konzentriert, setzt sich unnötigen Marktrisiken aus.
Eine breit angelegte Struktur über verschiedene Anlageklassen kann helfen, stärkere Schwankungen abzufedern. Das Ziel vieler Anlegerinnen und Anleger ist es, das Vermögen langfristig zu stabilisieren, gerade in einem Umfeld wirtschaftlicher Unsicherheit und erhöhter Volatilität.
Wie es Victor Cianni, CIO bei Alpian, formuliert: «Diversifikation ist das ultimative Werkzeug, um einen vollständigen Anlageverlust zu vermeiden.»
Inhaltsverzeichnis
- Was genau bedeutet Diversifikation beim Investieren?
- Wie diversifiziere ich richtig?
- Warum Diversifikation langfristig wichtig ist
- Wann Diversifikation an ihre Grenzen stösst
- Wie oft sollte ich mein Portfolio anpassen?
- Wie unterstützt Alpian bei der Diversifikation?
- Typische Diversifikationsfehler vermeiden
- Diversifikation: Wie viel ist zu viel?
- Diversifikation richtig angehen: drei Leitfragen
- Fazit: Diversifikation hilft, ist aber kein Allheilmittel
Was genau bedeutet Diversifikation beim Investieren?
Statt alles auf eine Karte zu setzen, wird das Vermögen verteilt, zum Beispiel auf verschiedene Branchen, Regionen, Anlageklassen oder Währungen. Der Grundgedanke: Wenn eine Anlage an Wert verliert, könnten andere Teile des Portfolios stabil bleiben oder sogar ansteigen.
Ein anschauliches Beispiel: Wer ausschliesslich in Schweizer Technologieaktien investiert, trägt ein konzentriertes Risiko. Eine Mischung, die auch internationale Titel, Obligationen, Sachwerte und Gold umfasst, wäre in solchen Fällen besser aufgestellt.
Wie diversifiziere ich richtig?
Effektive Diversifizierung umfasst oft mehrere Dimensionen:
Anlageklassen: beispielsweise Aktien, Obligationen, Immobilien, Rohstoffe
Regionen: Schweiz, Europa, USA, Schwellenländer
Branchen: beispielsweise Technologie, Gesundheit, Konsum
Währungen: CHF, USD, EUR und weitere
Je unabhängiger diese Elemente voneinander sind, desto grösser kann der Diversifikationseffekt sein. Doch woran erkennt man, ob Anlagen wirklich unabhängig voneinander reagieren?
Ein zentraler Faktor dabei ist die Korrelation. Sie misst, wie ähnlich sich zwei Anlagen in der Vergangenheit verhalten haben. Eine hohe Korrelation bedeutet: Beide reagieren ähnlich auf Marktereignisse. Eine niedrige oder negative Korrelation deutet darauf hin, dass sie sich unterschiedlich entwickeln, was aus Diversifikationssicht vorteilhaft sein kann. Allerdings ist Korrelation nur eine Momentaufnahme. Sie verändert sich im Zeitverlauf und spiegelt keine Garantie für die Zukunft wider.
«Korrelationen sind zwar hilfreich, aber nicht verlässlich genug, um eine Anlagestrategie allein darauf zu stützen.» – Victor Cianni, CIO Alpian
Deshalb beginnt Diversifizierung nicht nur mit der Zahl der Positionen, sondern mit der Analyse: Welche Anlagen verhalten sich tatsächlich anders als das, was ich bereits halte, und können trotzdem Ertrag liefern?
Ein Beispiel:
Kryptowährungen wie Bitcoin und Litecoin zeigen oft ähnliche Kursbewegungen, trotz unterschiedlicher Marken.
Gold hingegen verhält sich in Krisenphasen oft anders als Aktien und wird daher von vielen als möglicher Diversifikationsbaustein betrachtet.
Das heisst nicht, dass Gold automatisch besser ist, sondern dass sein Verhalten in bestimmten Szenarien als komplementär zu anderen Anlagen eingeschätzt wird.
Warum Diversifikation langfristig wichtig ist
Potenzielle Stabilität: Ein diversifiziertes Portfolio neigt dazu, weniger stark auf einzelne Marktereignisse zu reagieren. So kann es helfen, grössere Verluste in einzelnen Bereichen zu kompensieren.
Psychologische Entlastung: Weniger Schwankungen können dazu beitragen, emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden. Viele Anlegerinnen und Anleger schätzen die grössere Ruhe, die ein breit gestreutes Portfolio vermitteln kann.
Langfristiges Denken fördern: Diversifizierung kann die Basis dafür schaffen, Anlagestrategien über Jahre hinweg konsequent zu verfolgen – auch durch schwierige Marktphasen hindurch. In Kombination mit dem Zinseszinseffekt kann das ein entscheidender Vorteil sein.
Wann Diversifikation an ihre Grenzen stösst
Ein breit gestreutes Portfolio kann helfen, grosse Verluste zu vermeiden. Doch diese Sicherheit hat ihren Preis: Die Bandbreite möglicher Renditen wird kleiner.
Ein einzelner Titel aus dem S&P 500 konnte zwischen 2016 und 2021 eine jährliche Rendite zwischen minus 36 Prozent und plus 51 Prozent erzielen. Wer dagegen 100 Titel hielt, bewegte sich in einer Spanne von minus 10 Prozent bis plus 27 Prozent.
Was bedeutet das konkret? Wer stark diversifiziert, reduziert das Risiko einzelner Fehlinvestitionen. Gleichzeitig sinkt aber auch die Chance, mit wenigen Spitzenwerten eine besonders hohe Performance zu erzielen.
Hinzu kommt: Je mehr Positionen im Portfolio sind, desto schwieriger wird die Übersicht. Studien zeigen, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, eine Vielzahl komplexer Informationen gleichzeitig zu überblicken. Und professionelle Tools zur Portfoliosteuerung stehen oft nur institutionellen Anlegerinnen und Anlegern zur Verfügung.
Diversifikation ist also kein Selbstläufer. Sie muss bewusst eingesetzt und aktiv gepflegt werden, und zwar im richtigen Mass.
Wie oft sollte ich mein Portfolio anpassen?
Einmal investieren und dann vergessen? Besser nicht. Unterschiedliche Anlagen entwickeln sich unterschiedlich. Aktien können stark steigen, während Obligationen konstant bleiben. Das führt zu einer Verschiebung der ursprünglichen Gewichtung.
Deshalb ist Rebalancing wichtig – also das regelmässige Zurückführen des Portfolios auf die gewünschte Aufteilung. So bleibt das Risiko unter Kontrolle.
Wie unterstützt Alpian bei der Diversifikation?
Viele wissen, dass Diversifikation wichtig ist, aber nicht genau, wie sie in der Praxis funktioniert. Hier kommt Alpian ins Spiel: Wir helfen Ihnen dabei, Ihr Geld klug und strukturiert anzulegen, ohne unnötigen Aufwand.
Die Anlagephilosophie von Alpian basiert auf vier Grundprinzipien:
strukturierte Vermögensaufteilung basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen
klare Streuung über Anlageklassen, Länder, Branchen und Währungen
langer Anlagehorizont statt hektischer Reaktionen
maximale Transparenz bei Kosten, Risiko und Entscheidungen
Und wie sieht das konkret aus?
Portfolios werden individuell erstellt, basierend auf dem persönlichen Risikoprofil.
ETFs sorgen für kosteneffiziente Diversifizierung.
Rebalancing hält das Portfolio im Gleichgewicht.
Persönlicher Zugang zu Expertinnen und Experten, falls Fragen auftauchen.
Beispiel für ein Portfolio bei mittlerem Risiko:
45 % globale Aktien (beispielweise über MSCI World ETF)
25 % Obligationen (Schweiz und international)
15 % Schweizer Aktien
10 % alternative Anlagen (beispielweise Rohstoffe)
5 % Liquidität
Das Portfolio wird kontinuierlich überwacht und bei Bedarf automatisch angepasst, so bleibt Ihre Anlagestrategie stets im Gleichgewicht.
Wichtiger Hinweis: Diese Angaben dienen nur der Illustration und stellen keine Anlageempfehlung dar. Die konkrete Zusammensetzung eines Portfolios muss stets zur individuellen Risikotoleranz sowie zu den finanziellen Zielen passen.

Suchen Sie professionelle Anlageberatung? Vereinbaren Sie noch heute Ihr kostenloses Gespräch mit unserem Vermögensberatungsteam.
Typische Diversifikationsfehler vermeiden
Konzentrationsrisiken: Ein häufiger Fehler ist der sogenannte «Home Bias»: Viele Anlegerinnen und Anleger gewichten den Heimatmarkt zu stark – in der Schweiz also Schweizer Aktien oder Anlagen in Schweizer Franken.
Schein-Diversifikation: Mehrere Positionen aus derselben Branche oder Region reagieren oft gleich auf Marktereignisse. Das senkt den Diversifikationseffekt.
Zu viel des Guten: Ein übermässig fragmentiertes Portfolio mit sehr vielen kleinen Positionen kann schwer zu kontrollieren sein. Victor Cianni sagt dazu: «Je mehr einzelne Anlagen man im Portfolio hat, desto schwerer wird es, das Ganze noch sinnvoll zu steuern.»
Kostenfalle: Viele einzelne Transaktionen und Depotgebühren können die Gesamtrendite belasten. ETFs bieten hier oft Vorteile in der Kostenkontrolle.
Diversifikation: Wie viel ist zu viel?
Keine Diversifikation ist riskant. Zu viel Diversifikation kann jedoch ebenfalls problematisch sein. Wer das Portfolio mit zu vielen klein gewichteten Positionen füllt, läuft Gefahr, sich selbst zu überfordern und emotional auf jede kleinste Kursveränderung zu reagieren. Das Risiko: Reaktionen auf Einzeltitel, die nur ein Gewicht von ein bis zwei Prozent im Gesamtportfolio haben, können zu unüberlegten Umschichtungen führen.
«Ein Portfolio mit 80 kleinen Positionen ist schwieriger zu analysieren als ein konzentriertes Portfolio mit wenigen, gut gewählten Werten.» – Victor Cianni, CIO Alpian
Die Herausforderung liegt darin, das richtige Gleichgewicht zu finden:
Genug Vielfalt, um Klumpenrisiken zu vermeiden
Aber nicht so viele Positionen, dass jede Übersicht verloren geht
Studien zeigen ausserdem: Unser Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl komplexer Themen gleichzeitig verarbeiten. Die Tools, die professionelle Anlegerinnen und Anleger für solche Strukturen nutzen, sind häufig teuer und nur einer institutionellen Kundschaft vorbehalten.
Ein Vergleich macht es greifbarer: Stellen Sie sich vor, Sie leiten einen Chor. Einer besteht aus zwei Sängerinnen und Sängern, der andere aus 80. In welchem Ensemble fällt es Ihnen wohl leichter, eine falsche Note zu erkennen?
Fazit: Vielfalt kann helfen. Sie muss jedoch verständlich und steuerbar bleiben, da sie sonst mehr schadet als nützt.
Diversifikation richtig angehen: drei Leitfragen
Die Auswahl geeigneter Anlagen für ein breit gestreutes Portfolio ist mehr als nur ein Rechenvorgang. Wer bewusst diversifizieren möchte, kann sich an folgenden Überlegungen orientieren:
Welche Anlagen verhalten sich wirklich anders als das, was ich bereits habe, und könnten trotzdem Ertrag liefern?
Wie stark bin ich bereit, meine potenzielle Rendite zu «glätten», um das Risiko zu reduzieren?
Wo ziehe ich die Grenze, um mich nicht mit zu vielen Anlagearten zu überfordern?
Diese Fragen ersetzen keine Beratung, aber sie helfen, Klarheit zu gewinnen, bevor neue Bausteine ins Portfolio aufgenommen werden.
Fazit: Diversifikation hilft, ist aber kein Allheilmittel
Diversifikation bietet einen klaren Mehrwert: Sie hilft dabei, Risiken breiter zu verteilen, kann psychologische Sicherheit bieten und strukturelle Stabilität schaffen.
Aber: Diversifikation ersetzt keine Strategie. Zudem schützt sie nicht vor Verlusten in jeder Marktphase. Entscheidend ist, ob sie zu den eigenen Zielen, dem Anlagehorizont und der Risikobereitschaft passt.
Mit Alpian können Sie eine ausgewogene Strategie umsetzen – digital, kompetent und begleitet. Egal, ob Sie bereits investieren oder über einen Einstieg nachdenken: Ein informierter Blick auf das Thema Diversifikation lohnt sich immer.