Die Märkte bewegten sich diesen Monat zwischen Zurückhaltung und stiller Entschlossenheit. Nichts Dramatisches, nichts Euphorisches, nur jener vertraute Schwebezustand, den Anlegerinnen und Anleger nur allzu gut kennen.
Wenn sich die Wirtschaftssignale verwischen und sich das grosse Ganze nicht einordnen lässt, suchen wir oft nach etwas Beständigem, an dem wir uns festhalten können: Unternehmen, ihre Gewinne und die Menschen, die sie führen. Während die Volatilität anhält, fühlt sich diese Rückkehr zu den Grundlagen weniger wie Vorsicht und mehr wie Instinkt an.
Bevor wir uns also mit den Details befassen, werfen wir einen Blick auf den Monat als Ganzes. Denn Resilienz zeigt sich nicht nur in den Märkten oder in der Unternehmenswelt – sie zeigt sich darin, wie Haushalte ihre Finanzen organisieren und welche Entscheidungen Menschen treffen, um ihre eigene Zukunft abzusichern, etwa bei der Altersvorsorge.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Inhaltsverzeichnis
- Der Markt auf einen Blick: Das Unternehmen am Laufen halten
- Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Die Entwicklung der Aktien
- Die Entwicklung der Anleihen
- Die Entwicklung von Rohstoffen, Währungen und digitalen Vermögenswerten
- Reden wir Klartext: Wie sieht das Vermögen der Schweizer Haushalte aus?
- Ihre Zukunft verdient mehr als nur ein kleines Stück vom Kuchen
Der Markt auf einen Blick: Das Unternehmen am Laufen halten
Song des Monats: “Takin’ Care of Business" by Bachman-Turner Overdrive
Die Geschichte der Rockmusik ist voller farbenfroher Anekdoten. Zu den faszinierendsten Momenten gehören jene, in denen ein Song live vor den Augen des Publikums entsteht. Kaum eine Geschichte illustriert dies besser als die Entstehung des Songs Takin’ Care of Business von Bachman-Turner Overdrive aus dem Jahr 1973.
Während eines Clubauftritts gingen der kanadischen Band die Songs aus. Leadsänger und Gitarrist Randy Bachman bat die Musiker an jenem Abend kurzerhand, ein einfaches Drei-Akkord-Riff zu spielen. Dann improvisierte er den Text zu einer Melodie, die er schon lange in der Schublade hatte und welche die Band zuvor abgelehnt hatte.
Das Ergebnis war elektrisierend: Das Publikum rastete aus und verlangte nach mehr. Nach ein paar Anpassungen wurde der Song im Studio aufgenommen. Sein Erfolg kam nicht nur vom eingängigen Rhythmus, sondern auch vom Text, der gewöhnliche Arbeitnehmende feiert: früh aufstehen, pendeln, hart arbeiten, sich ums Geschäft kümmern. Diesen Geist borge ich mir für diesen Newsletter aus, denn wie der Song nahelegt, sind es die Unternehmen, die das wahre Herzstück der Wirtschaft bilden.
Wenn die Märkte schwanken, die Makroindikatoren gemischte oder gar keine Signale aussenden und die politischen Entscheidungstragenden wenig Klarheit bieten, besinnen sich die Anlegerinnen und Anleger auf das Wesentliche: die Unternehmensgewinne. Die Berichtssaison für das dritte Quartal 2025 war der perfekte Zeitpunkt, um den Puls zu messen.
Haben sich die Arbeitnehmenden also wirklich ums Geschäft gekümmert? Und noch wichtiger: Welche Lehren können wir aus diesen Ergebnissen ziehen, um unsere Portfolios für die Zukunft zu positionieren?
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Wenn die Märkte schwanken und makroökonomische Indikatoren wenig Klarheit bieten, besinnen sich die Anlegerinnen und Anleger auf das Wesentliche: die Unternehmensgewinne.
Im dritten Quartal haben sich die Arbeitnehmenden wortwörtlich «ums Geschäft gekümmert», was sich in starken Geschäftszahlen der Unternehmen niederschlug.
Die Aktienmärkte jubelten jedoch nicht, da weiterhin Risiken bestehen.
Anleihen verzeichneten Gewinne, während sich Rohstoffe und digitale Vermögenswerte so rot färbten wie das Herbstlaub.
Trotz dieser Risiken gibt es Puffer und die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen gehört zu den stärksten.
Die Entwicklung der Aktien
Beginnen wir mit einem kurzen Blick auf die Märkte. Der November war nicht gerade ein Fest für Aktien. Die meisten grossen Indizes, von den USA über Europa bis nach China, schlossen den Monat ohne grosse Bewegung ab. Der einzige Lichtblick? Die Schweiz, wo die Aktien um 4,9 % zulegten, gestützt durch die Erleichterung, dass die Strafzölle milder ausfielen als befürchtet.
Zwar erhielten wir einige interessante Wirtschaftsdaten, doch die Aufmerksamkeit galt den Unternehmensergebnissen für das dritte Quartal (jedes Quartal legen Unternehmen ihre Finanzzahlen, einschliesslich ihrer Gewinne und Umsätze, offen). Und um unsere Eingangsfrage zu beantworten: Ja, die Unternehmen, und ihre Mitarbeitenden, haben sich tatsächlich ums Geschäft gekümmert.
In den USA sprechen die Zahlen für sich: Über 80 % der S&P-500-Unternehmen übertrafen die Gewinnprognosen (sie verdienten also mehr, als Analystinnen und Analysten erwartet hatten), und fast drei Viertel lagen über den Umsatzschätzungen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Gewinne insgesamt um 13,4 %. Damit wurde zum vierten Mal in Folge ein starkes Wachstum verzeichnet. Auch Europa lieferte ab: Die Gewinne stiegen um 6,1 % und verbesserten sich damit deutlich gegenüber den Vorquartalen.
Warum jubeln die Märkte dann nicht?
Anlegerinnen und Anleger bleiben vorsichtig, da sie sich über einige grosse Risiken Sorgen machen: die starke Abhängigkeit von künstlicher Intelligenz (KI) und einer Handvoll Tech-Giganten für das Wachstum, die möglichen Auswirkungen von Zöllen sowie die anhaltende Unsicherheit am Arbeitsmarkt.
Dennoch gibt es Grund zum Optimismus. Ja, die «Magnificent 7» (ein Spitzname für sieben US-Tech-Giganten, welche die Wirtschaft antreiben: Apple, Microsoft, Alphabet/Google, Amazon, Meta/Facebook, Tesla und Nvidia) treiben gemeinsam mit der KI weiterhin das Wachstum voran. Doch dieses Quartal brachte eine erfreuliche Überraschung: Andere Sektoren legten ebenfalls zu. Zu den grössten Wachstumstreibern gehörten das Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen und Konsumgüter. Kurz gesagt: Die Arbeitnehmenden halten nicht nur die Räder am Laufen, sondern geben auch Geld aus.
Und hier kommt eine weitere Wendung: Schliesst man diese sieben Tech-Giganten aus, wuchsen die übrigen 493 Unternehmen im S&P 500 um 11,9 %, mehr als die 5,6 % der «Magnificent 7», die ihr schwächstes Ergebnis seit 2023 erzielten. Der KI-Hype mag abkühlen, doch Sektoren, die einst als stagnierend galten, erweisen sich als widerstandsfähig.
Und die Zölle? Bisher sind keine echten Auswirkungen zu beobachten, was ein gutes Zeichen ist. Doch wie bei den Zinssätzen zeigen sich solche Effekte meist erst mit Verzögerung.
Damit soll jedoch kein allzu rosiges Bild gezeichnet werden: Risiken bleiben bestehen. Erstens wurden diese starken Ergebnisse weitgehend erwartet und sind bereits in den Aktienkursen eingepreist. Eine starke Berichtssaison setzt die Messlatte für die nächste hoch und lässt wenig Raum für positive Überraschungen. Zudem ist der US-Markt bereits teuer. Zweitens gibt es kaum verlässliche Daten über den Zustand des Arbeitsmarktes. Zumindest scheint das Herz der Wirtschaft, der Unternehmenssektor, aber nicht in schlechter Verfassung zu sein.
Die Entwicklung der Anleihen
Unternehmen, die sich gut entwickeln, schaffen paradoxerweise eine weitere Herausforderung: Ihre Widerstandsfähigkeit bringt die US-Notenbank Federal Reserve vor ihrer Sitzung im Dezember in eine heikle Lage. Wenn die Unternehmen stark bleiben, die Konsumausgaben sich halten und die Inflationsrisiken wieder aufflammen, ist es dann wirklich der richtige Zeitpunkt, die Zinsen zu senken?
Normalerweise senken Zentralbanken die Zinsen, oder verfolgen eine lockerere Geldpolitik, wenn die Wirtschaft einen Schub benötigt. Was Anlegerinnen und Anleger jedoch beunruhigt, ist die steigende Arbeitslosigkeit. Wenn immer mehr Menschen arbeitslos sind, wer wird sich dann ums Geschäft kümmern? Gleichzeitig besteht aber auch das Risiko, einer ohnehin schon heisslaufenden Wirtschaft noch mehr Luft zuzuführen.
Im Dezember werden wir erfahren, in welche Richtung die Federal Reserve tendiert. Logisch betrachtet, und wenn wir auf Notenbankchef Jerome Powell hören, sollten wir unsere Hoffnungen nicht zu hoch schrauben. Die Anlegerinnen und Anleger sehen das jedoch anders: Sie erwarten noch diesen Monat eine Zinssenkung und weitere im nächsten Jahr. Und sie haben einen mächtigen Verbündeten: einen US-Präsidenten, der davon überzeugt ist, dass die Zinsen deutlich niedriger sein sollten.
In der Schweiz gibt es diese Debatte nicht. Die Schweizerische Nationalbank hat bereits entschieden, dass die Zinsen bei null liegen sollen, entgegen aller herkömmlichen Weisheit. Tatsächlich steht sie nun unter Druck von Versicherungen und Banken, diese anzuheben.
So oder so ist die Möglichkeit niedrigerer Zinsen eine gute Nachricht für Anleihen. Und der November war nicht schlecht für die globalen Anleihenmärkte, die den Monat positiv abschlossen.
Die Entwicklung von Rohstoffen, Währungen und digitalen Vermögenswerten
An der Rohstoff- und Krypto-Front war der November hingegen brutal. Mit einer Ausnahme, Gold legte um weitere 5,9 % zu, färbten sich die Märkte herbstlich: tiefrot und abwärtsgerichtet. Auf den Kryptomärkten erlebten wir ein Mass an Volatilität und Massenauflösungen, wie wir es lange nicht mehr gesehen haben.
Der Grund dafür? Das ist der knifflige Teil. Schaut man sich Analyseberichte der grossen Krypto-Akteure an, lesen sie sich mittlerweile wie Aktienanalysen und führen dieselben Faktoren an, die wir bereits besprochen haben: wirtschaftliche Unsicherheit, Zentralbankpolitik und Anlegerstimmung. Wenn das jedoch die wahren Treiber wären, hätten wir ähnliche Bewegungen auch in anderen Märkten gesehen, was nicht der Fall war.
In den vergangenen fünf Jahren zeigte Bitcoin eine relativ starke Korrelation mit Tech-Aktien. Dass sich Analystinnen und Analysten nun auf diese Begründung stützen, deutet auf zweierlei hin: Einerseits wird die Anlageklasse zum Mainstream und andererseits verstehen wir noch immer nicht vollständig, was sie bewegt. Und das ist in Ordnung, solange wir uns bewusst sind, dass Volatilität zur DNA dieses Marktes gehört.
Und damit kommen wir zurück zum grossen Ganzen. Volatilität ist nicht nur eine Geschichte aus der Welt der Kryptowährungen. Sie erinnert uns daran, dass Risiko zum Investieren gehört und es unsere Aufgabe ist, es zu verstehen und zu steuern. Ja, Risiken sind vorhanden, aber es gibt auch Puffer. Gesunde Unternehmen machen einen wirtschaftlichen Zusammenbruch weitaus unwahrscheinlicher. Und im gar nicht so unwahrscheinlichen Fall einer Marktkorrektur können Anlegerinnen und Anleger auf zwei Sicherheitsnetze zählen: den «Fed Put» (die Idee, dass die Federal Reserve eingreifen würde, um die Märkte zu stützen) und die Stärke der Unternehmen selbst. Letztere kann einen natürlichen Boden bilden, wie wir bereits 2022 gesehen haben.
Also, Jacke an, rein in den Pendlerverkehr und kümmern wir uns ums Geschäft!

Reden wir Klartext: Wie sieht das Vermögen der Schweizer Haushalte aus?
Stellen Sie sich vor, Sie würden das Vermögen aller Schweizer Haushalte zusammenlegen und eine Momentaufnahme erstellen. Was würde dabei herauskommen? Die folgende Grafik, die auf Daten der Schweizerischen Nationalbank basiert, bietet ein klares Bild.
Wenig überraschend dominieren Immobilien das Haushaltsvermögen und die damit verbundenen Schulden. An zweiter Stelle steht die 2. Säule, also die monatlichen Beiträge, die von unseren Gehältern abgezogen und in Finanzmärkte investiert werden, um unsere Altersvorsorge zu sichern (oder zumindest die der heutigen Rentnerinnen und Rentner).
An dritter Stelle stehen die Bargeldbestände: Geld auf dem Bankkonto zu halten, ist nach wie vor die bevorzugte Wahl vieler Schweizerinnen und Schweizer. Danach kommen Anlagen, die in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen haben, insbesondere durch ETFs. Und schliesslich, vielleicht zu weit unten auf der Liste, die 3. Säule, trotz ihrer vielen Vorteile und ihres zentralen Zwecks: die Lücken in unserer Altersvorsorge zu schliessen.

Ihre Zukunft verdient mehr als nur ein kleines Stück vom Kuchen
Wenn es eine Lehre aus dem Marktbild dieses Monats gibt, dann diese: Widerstandsfähigkeit entsteht nicht zufällig. Haushalte, genau wie Unternehmen, kümmern sich ums Geschäft, indem sie Puffer aufbauen, diversifizieren und sich auf das vorbereiten, was kommt.
Genau das macht die obige Grafik so auffällig. Während Immobilien und Pensionsvermögen den Grossteil des Schweizer Haushaltsvermögens ausmachen, stellt die 3. Säule nur einen kleinen Teil dar, trotz ihrer Steuervorteile und ihrer Rolle bei der Stärkung der langfristigen finanziellen Sicherheit. Mit anderen Worten: Ein Instrument, das dazu gedacht ist, die Zukunft der Erwerbstätigen abzusichern, wird von vielen noch immer zu wenig genutzt.
Bei Alpian sind wir überzeugt, dass die Säule 3a ein natürlicher Bestandteil des Finanzwerkzeugkastens sein sollte, besonders in unsicheren Zeiten, in denen man nicht nur auf die Märkte oder die ersten beiden Säulen setzen sollte.
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So wie Unternehmen die Wirtschaft in diesem Quartal am Laufen gehalten haben, hält Ihre Säule 3a Ihre langfristigen Finanzen am Laufen, leise, beständig, im Hintergrund. Ein kleiner Teil in der Grafik, aber ein bedeutender für Ihre Zukunft.
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