Eine kluge Anlagestrategie ist 2025 entscheidender denn je. Investmentstrategien verstehen hilft Anlegerinnen und Anlegern dabei, Chancen zu nutzen und Risiken zu managen. Die Rahmenbedingungen: Weiterhin niedrige Zinsen und eine Inflation um 2% lassen das Ersparte auf dem Konto an Kaufkraft verlieren. Gleichzeitig bieten Aktienmärkte und neue digitale Angebote attraktive Renditechancen. Viele Schweizerinnen und Schweizer setzen daher vermehrt auf ETF-Investments und andere Vermögensverwaltungsstrategien anstatt ihr Geld brachliegen zu lassen.
Doch volatile Märkte und eine unübersichtliche Produktvielfalt stellen Herausforderungen dar. In diesem Umfeld zahlt sich eine gut durchdachte Anlagestrategie aus – sie ermöglicht es, Vermögen gezielt aufzubauen, indem man flexibel, sicherheitsbewusst und trotzdem renditeorientiert vorgeht.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagen der Anlagestrategien
- Beliebte Anlagestrategien in der Schweiz
- 1. Langfristiges Investieren mit ETFs
- 2. Core-Satellite-Ansatz mit Nachhaltigkeit
- 3. Vorsorgeorientiertes Investieren (Säule 3a/3b)
- 4. Digitale Lösungen im Portfolio-Management
- Anpassung an Marktbedingungen
- Marktphasen: Bullen- und Bärenmärkte
- Veränderungen im persönlichen Umfeld
- Langfristige Ausrichtung mit regelmässiger Überprüfung
- Fallstudien
- Fallbeispiel 1 – ETF-Investments mit langfristigem Fokus
- Fallbeispiel 2 – Strukturierter Vermögensaufbau mit Beratung
- Fallbeispiel 3 – Integrierte Vorsorgelösungen mit Fokus auf Steuereffizienz
- Fallbeispiel 4 – Eigenständige Umsetzung mit digitalen Tools
- Fazit: Vermögen aufbauen in der Schweiz – vielseitig, digital und individuell
Grundlagen der Anlagestrategien
Bevor wir in konkrete Strategien eintauchen, lohnt ein Blick auf die Grundlagen des Portfolio-Managements. Jede Anlagestrategie basiert auf drei Pfeilern: Diversifikation, Risikoprofil und Anlagehorizont.
Diversifikation: Das Risiko nie «alles auf eine Karte» zu setzen, ist ein Grundprinzip jeder erfolgreichen Strategie. Durch breite Streuung der Anlagen – über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen – verringern Sie das Verlustrisiko bei gleichbleibenden Renditechancen.
Risikoprofil: Überlegen Sie, wie viel Risiko Sie tragen können und wollen. Ihre persönliche Risikotoleranz bestimmt die Aufteilung zwischen defensiven Anlagen (z.B. Obligationen, Geldanlagen) und offensiven Anlagen (z.B. Aktien). Je höher der Aktienanteil, desto stärker die möglichen Wertschwankungen – und desto wichtiger, dass die Strategie zu Ihrer persönlichen Risikotoleranz passt.
Anlagehorizont: Der Zeithorizont beeinflusst die Strategie wesentlich. Geld, das Sie erst in 15+ Jahren benötigen (z.B. für die Pension), kann stärker in Aktien investiert werden, da kurze Marktabschwünge über lange Sicht ausgeglichen werden. Bei kurzem Horizont (etwa 3–5 Jahre) sollte das Portfolio konservativer ausgerichtet sein, um grosse Verluste rechtzeitig vor Entnahme zu vermeiden. Langfristiges Denken ist generell vorteilhaft: Wer früh beginnt und lange investiert, profitiert vom Zinseszins-Effekt und längeren Bullenmärkten, die historisch betrachtet über einen längeren Zeitraum andauern, als Bärenmärkte.
Aktiv vs. passiv investieren: Ein weiterer Grundsatz ist die Frage, ob man aktiv oder passiv anlegen möchte. Aktive Anlagestrategien versuchen, den Markt zu schlagen – typischerweise durch einen Fondsmanager, der einzelne Titel auswählt und Timing-Entscheidungen trifft. Das kann funktionieren, ist aber mit höheren Kosten und Risiken verbunden. Passive Strategien hingegen bilden einen Marktindex einfach nach (etwa via ETFs) und verzichten auf stock-picking. Dadurch sind sie wesentlich kostengünstiger (aktive Fonds verlangen oft 1–2% Gebühr pro Jahr, viele ETFs weniger als 0,2%) und erzielen netto oft eine ähnlich gute Rendite, da Gebühren die aktive Performance aufzehren.
Beliebte Anlagestrategien in der Schweiz
1. Langfristiges Investieren mit ETFs
Viele Schweizer Anleger und Anlegerinnen setzen auf börsengehandelte Indexfonds (ETFs) um breit gestreut und kostengünstig zu investieren. Diese Fonds ermöglichen Zugang zu globalen Märkten mit nur einem Produkt und gelten als passiver Ansatz zur langfristigen Vermögensbildung. Besonders beliebt ist das sogenannte Buy-and-Hold-Prinzip: Regelmässiges Investieren über längere Zeiträume hinweg, ohne auf kurzfristige Marktschwankungen zu reagieren.
2. Core-Satellite-Ansatz mit Nachhaltigkeit
Ein weiteres verbreitetes Modell ist der Core-Satellite-Ansatz, bei dem ein breit aufgestelltes Kernportfolio mit gezielten Ergänzungen kombiniert wird. Oft kommen dabei auch nachhaltige Anlagen zum Einsatz. Während der «Core» auf Diversifikation und Stabilität ausgerichtet ist, bieten die «Satelliten» Raum für persönliche Akzente – etwa durch Investments in ESG-Fonds oder bestimmte Zukunftsthemen.
3. Vorsorgeorientiertes Investieren (Säule 3a/3b)
Die private Vorsorge spielt eine wichtige Rolle beim langfristigen Vermögensaufbau in der Schweiz. Die Säule 3a bietet steuerliche Vorteile für Einzahlungen bis zu einem festgelegten Maximalbetrag. Auch die freie Vorsorge über die Säule 3b wird genutzt, um flexibel zusätzliche Rücklagen zu bilden. Die Kombination beider Säulen ermöglicht es, finanzielle Ziele über verschiedene Lebensphasen hinweg strukturiert zu verfolgen.
4. Digitale Lösungen im Portfolio-Management
Technologiegestützte Tools wie Robo-Advisors oder digitale Investmentplattformen bieten heute einfachen Zugang zu strukturierten Anlagelösungen. Sie helfen dabei, Portfolios automatisiert zu verwalten – oft basierend auf persönlichen Angaben wie Anlagehorizont und Risikoprofil. Solche Lösungen können insbesondere für Einsteiger*innen hilfreich sein, da sie Transparenz und Disziplin im Anlageprozess fördern.
Anpassung an Marktbedingungen
Eine Anlagestrategie zu definieren, ist ein wichtiger Ausgangspunkt. Ebenso relevant kann es sein, sie im Zeitverlauf zu überprüfen – insbesondere dann, wenn sich Marktbedingungen oder persönliche Lebensumstände verändern. Im Folgenden finden sich einige typische Beobachtungen aus der Praxis, die illustrieren, wie Anleger*innen mit unterschiedlichen Situationen umgehen können:
Marktphasen: Bullen- und Bärenmärkte
Finanzmärkte verlaufen nicht linear, sondern in Zyklen. In Phasen steigender Kurse – sogenannten Bullenmärkten – kann es vorkommen, dass sich das Portfolio überdurchschnittlich entwickelt. In solchen Situationen behalten manche Anleger*innen ihre ursprüngliche Struktur im Blick, insbesondere wenn sich einzelne Anlageklassen stärker entwickeln als andere. Einige nutzen dann den Moment, um ihre Portfoliogewichtung zu reflektieren und gegebenenfalls neu auszurichten – ein Vorgang, der als Rebalancing bekannt ist.
In Abschwungphasen – sogenannten Bärenmärkten – sinken die Kurse, was als belastend empfunden werden kann. Beobachtungen zeigen, dass viele, die langfristig investieren, solche Phasen abwarten, ohne ihre Strategie zu ändern. In bestimmten Fällen erfolgt eine Anpassung oder Überprüfung der eigenen Risikostruktur. Auch das regelmässige Investieren über längere Zeiträume hinweg wird oft weiterhin fortgesetzt, da dies für manche als Weg gilt, Marktschwankungen zu glätten.
Veränderungen im persönlichen Umfeld
Auch individuelle Lebenssituationen entwickeln sich weiter – etwa durch Heirat, Familiengründung, der Unterbrechung der Erwerbstätigkeit oder den bevorstehenden Ruhestand. Solche Ereignisse können Einfluss auf die finanzielle Zielsetzung, den Liquiditätsbedarf oder die Risikobereitschaft haben. In der Praxis zeigt sich, dass viele in diesen Momenten ihre Strategie überdenken oder anpassen – zum Beispiel mit Blick auf Zeitrahmen, Anlageverteilung oder Liquiditätsreserve.
Langfristige Ausrichtung mit regelmässiger Überprüfung
Erfahrungen aus der Anlagepraxis deuten darauf hin, dass eine langfristige Orientierung vielen hilft, den Überblick zu behalten – unabhängig davon, ob die Märkte gerade steigen oder fallen. Einige kontrollieren in regelmässigen Abständen, ob ihre Anlagestruktur noch mit den persönlichen Zielen übereinstimmt. Unterstützende Tools oder automatisierte Lösungen können diesen Prozess vereinfachen.
Hinweis: Die genannten Beispiele und Überlegungen dienen der Information und stellen keine Anlageberatung dar. Bei Unsicherheiten kann es sinnvoll sein, eine qualifizierte Fachperson einzubeziehen.
Fallstudien
Zum Abschluss ein Blick auf einige praxisnahe Beispiele, die zeigen, wie unterschiedliche Anlagestrategien in der Schweiz umgesetzt werden können:
Fallbeispiel 1 – ETF-Investments mit langfristigem Fokus
Herr M. (35) beginnt im Jahr 2020 mit einem monatlichen Sparplan in börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Seine Beiträge investiert er regelmässig in breit aufgestellte Produkte – unabhängig von kurzfristigen Marktbewegungen. Auch während temporärer Marktkorrekturen bleibt er investiert. Über mehrere Jahre entwickelt sich sein Portfolio positiv, unter anderem durch Erholungstendenzen an den Märkten sowie durch Dividendenerträge. Durch das langfristige Halten von Wertpapieren fallen für ihn keine Kapitalgewinnsteuern an, da solche in der Schweiz für Privatpersonen unter bestimmten Bedingungen steuerfrei sind. Dieses Beispiel zeigt eine mögliche Umsetzung eines systematischen Anlageverhaltens über mehrere Jahre hinweg.
Fallbeispiel 2 – Strukturierter Vermögensaufbau mit Beratung
Frau L. (48) verfügt über ein Erbe und entscheidet sich, bei der Kapitalanlage auf eine Kombination aus Beratung und eigenem Engagement zu setzen. Sie nutzt ein Mandat bei einer Bank mit einem vorab definierten Anlageprofil sowie ein separates Depot, bei dem sie Investitionsentscheide gemeinsam mit einer Beraterin trifft. In Marktphasen erhöhter Unsicherheit, wie etwa 2020, orientiert sie sich an ihrer Strategie. Die Kombination aus professionellem Portfolio-Management und punktueller Entscheidungsfreiheit gibt ihr ein Gefühl von Übersicht und Kontrolle. Das Beispiel zeigt, wie persönliche Betreuung und strukturierte Prozesse zusammenwirken können.
Fallbeispiel 3 – Integrierte Vorsorgelösungen mit Fokus auf Steuereffizienz
Herr und Frau B. verfolgen gemeinsam eine langfristige Vorsorgeplanung. Beide nutzen die Möglichkeiten der Säule 3a voll aus, was zu jährlichen Steuerersparnissen führt. Während Herr B. als Angestellter einen begrenzten Maximalbetrag einbezahlt, kann Frau B. als Selbstständige einen höheren Betrag nutzen. Ergänzend führen sie eine freie Vorsorgelösung (Säule 3b), die grössere Flexibilität bei Einzahlungen bietet. Parallel investieren sie auch ausserhalb der Vorsorge in ein Wertschriftendepot für mittel- bis langfristige Ziele. Die Kombination verschiedener Vorsorgeformen dient in diesem Fall dazu, steuerliche, zeitliche und strategische Aspekte miteinander zu verbinden.
Fallbeispiel 4 – Eigenständige Umsetzung mit digitalen Tools
Herr S. (29) nutzt verschiedene digitale Plattformen zur Verwaltung seiner Geldanlage. Über einen Neo-Broker tätigt er regelmässige ETF-Käufe. Zusätzlich investiert er monatlich in ein 3a-Konto mit Wertschriftenbezug. Für einen weiteren Portfolioanteil nutzt er einen Robo-Advisor, der basierend auf seinem Risikoprofil verwaltet wird. Über verschiedene Apps behält er den Überblick über seine Vermögenswerte. Nach zwei Jahren stellt er fest, dass seine Plattformen wie vorgesehen funktionieren. Dieses Beispiel veranschaulicht, wie digitale Anwendungen in der Schweiz genutzt werden können, um individuelle Anlageziele zu verfolgen – mit einem hohen Grad an Selbstbestimmung und technischer Unterstützung.
Fazit: Vermögen aufbauen in der Schweiz – vielseitig, digital und individuell
Ob mit ETFs, nachhaltigen Fonds, Vorsorgelösungen oder digitalen Tools: Schweizer Anleger und Anlegerinnen haben 2025 mehr Möglichkeiten denn je, ihr Vermögen gezielt zu strukturieren. Entscheidend ist nicht die perfekte Strategie – sondern eine, die zu den eigenen Zielen und dem persönlichen Risikoprofil passt.
Langfristigkeit, Diversifikation und Disziplin zahlen sich dabei besonders aus. Wer früh startet, regelmäßig investiert und seine Strategie bei Bedarf anpasst, schafft eine solide Basis für finanzielle Freiheit. Die gute Nachricht: Viele dieser Wege sind heute einfach und digital zugänglich.
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