Stellen Sie sich vor: Sie stehen mit 65 auf einem Balkon, die Aussicht ist grandios – doch das Budget reicht kaum für die Miete. Kein seltenes Szenario.
Viele in der Schweiz gehen davon aus, dass ihre Rente schon reichen wird. Die Realität? Das staatliche System deckt nur etwa 60 % des letzten Lohns. Für ein Leben ohne finanzielle Sorgen im Ruhestand wären aber 80–90 % nötig.
Diese Differenz nennt sich Vorsorgelücke. Und sie betrifft nicht nur Menschen mit niedrigem Einkommen, sondern vor allem jene mit mittleren bis hohen Löhnen – also Menschen wie Sie. Wer heute nicht gezielt vorsorgt, steht morgen vor schwierigen Entscheidungen: kleinere Wohnung, später in Rente, eingeschränkter Lebensstil. Aber all das muss nicht sein.
Inhaltsverzeichnis
- Wie finde ich heraus, ob ich eine Vorsorgelücke habe?
- Warum entstehen Vorsorgelücken – und weshalb geschieht das so oft?
- Teilzeit und Pausen – Realität für viele
- Inflation – der stille Mitesser
- Länger leben – länger rechnen
- Gutverdienende sind überraschenderweise besonders oft betroffen.
- Welche konkreten Strategien helfen, die Lücke zu schliessen?
- Wie kann Alpian beim langfristigen Investieren zur Vorsorge helfen?
- Wie andere Menschen in der Schweiz mit ihrer Vorsorgelücke umgehen
- Fallbeispiel 1: Teilzeit nach Familienpause
- Fallbeispiel 2: Hoher Verdienst, begrenzte Absicherung
- Fallbeispiel 3: Selbständigkeit ohne zweite Säule
- Wann sollte ich mich mit meiner Vorsorge beschäftigen?
- Fazit: Die Rentenlücke ist real – aber kein Schicksal
Wie finde ich heraus, ob ich eine Vorsorgelücke habe?
Die Differenz zwischen dem gewünschten Einkommen im Ruhestand (meist 80 % des letzten Lohns) und den erwarteten Leistungen aus AHV und Pensionskasse ergibt Ihre Vorsorgelücke.
Ein einfaches Beispiel:
Letztes Einkommen: CHF 100’000
AHV + PK-Rente: rund CHF 52’000 (52 %)
Benötigt: ca. CHF 80’000 (80 %)
Jährliche Vorsorgelücke: CHF 28’000
Vorsorgelücke über 20 Jahre Ruhestand: CHF 560’000
Und das ist noch ein konservatives Szenario. Je nach Lebensdauer, Inflation und Gesundheitskosten kann die Lücke noch grösser sein. Gerade Menschen mit hohem Einkommen sind besonders betroffen – weil ein grosser Teil ihres Lohns im Vorsorgesystem gar nicht berücksichtigt wird.
Warum entstehen Vorsorgelücken – und weshalb geschieht das so oft?
Lücken entstehen nicht einfach so durch Pech, sondern durch Systemgrenzen, Lebensentscheidungen und fehlende Planung. Das Gute: Wer sie erkennt, kann handeln.
Teilzeit und Pausen – Realität für viele
Wer reduziert arbeitet oder Pausen einlegt – etwa wegen Kinderbetreuung oder Weiterbildung – zahlt weniger in AHV und Pensionskasse ein. Besonders Frauen sind betroffen: Über 60 % arbeiten Teilzeit. Weniger Beiträge bedeutet später einmal: weniger Rente.
Inflation – der stille Mitesser
Auch bei stabiler Rentenzahlung sinkt die Kaufkraft: Bereits 2 % Inflation jährlich können über Jahrzehnte grosse Auswirkungen haben. Klassisches Sparen bietet kaum Schutz – Sparkontozinsen lagen 2024 im Schnitt bei nur 0.8 %.
Länger leben – länger rechnen
Heute 65, morgen 90? Langlebigkeit ist erfreulich – aber sie stellt auch eine Herausforderung dar. Viele Pensionskassen haben den Umwandlungssatz gesenkt. Weniger Rente pro angespartem Franken bei gleichzeitig längerer Bezugsdauer.
Gutverdienende sind überraschenderweise besonders oft betroffen.
Das Schweizer Vorsorgesystem ist auf mittlere Einkommen ausgelegt. Wer über CHF 90’720 verdient, erhält keine volle Abdeckung in der 2. Säule. Verdient jemand CHF 150’000, bleiben oft nur rund 43 % des letzten Lohns als Rente – der Rest muss privat abgesichert werden.
Welche konkreten Strategien helfen, die Lücke zu schliessen?
Die gute Nachricht ist: Sie können aktiv etwas tun, um eine bestehende oder drohende Vorsorgelücke zu verkleinern oder ganz zu schliessen. In der Schweizer Praxis haben sich verschiedene Strategien bewährt, die wir Ihnen vorstellen. Es gibt keinen Plan, der für alle passt – aber es gibt viele wertvolle Bausteine. Am erfolgversprechendsten ist, früh anzufangen und folgende Elemente zu kombinieren:
1. Gebundene Vorsorge (Säule 3a)
Der Klassiker. Steuerlich gefördert, 2025 neu auch mit Nachholoption.
Maximalbeitrag für Angestellte: CHF 7’258
Für Selbstständige: bis CHF 36’288 (bzw. 20 %)
2. Flexible Vorsorge (Säule 3b)
Keine Sperrfristen, keine Obergrenzen. Das ist ideal für Boni, Erbschaften oder Immobilienpläne, Lebensversicherungen, ETFs oder Sparkonten – vieles ist möglich.
3. ETF-Investments
Disziplinierte, langfristige Investments mit niedrigen Gebühren. ETF-Sparpläne ermöglichen schon mit kleinen Beträgen globale Diversifikation. Sie haben bessere Renditechancen als Sparkonten – aber die Schwankungen muss man aushalten können.
4. Obligationen und Festgeld
Für Sicherheit im Alter. Nach Jahren niedriger Zinsen wieder attraktiver. Festgeld: 2024 teils über 1 %. Ideal zur Glättung der Wertentwicklung kurz vor der Pensionierung.

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Wie kann Alpian beim langfristigen Investieren zur Vorsorge helfen?
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Wie andere Menschen in der Schweiz mit ihrer Vorsorgelücke umgehen
Jede Lebenssituation ist anders – es gibt keine Einheitslösung für alle. Nachfolgend drei praxisnahe Fallbeispiele aus der Schweiz, die aufzeigen, wie individuelle Vorsorgelücken entstehen und welche Lösungswege jeweils geeignet sein können:
Fallbeispiel 1: Teilzeit nach Familienpause
Ursache der Lücke: Durch reduzierte Erwerbstätigkeit nach der Geburt ihrer Kinder hat eine 35-jährige Mutter weniger in AHV und Pensionskasse einbezahlt. Der Koordinationsabzug der Pensionskasse wirkt bei Teilzeit gleich hoch wie bei Vollzeit, weshalb ein grosser Teil ihres tiefen Lohns gar nicht versichert ist. Dadurch entsteht eine Vorsorgelücke, weil ihre Rente deutlich unter dem bisherigen Einkommen liegen wird.
Lösungsweg: Um dieses Defizit zu schliessen, nutzt sie die 3. Säule konsequent und zahlt jährlich den Maximalbetrag in Säule 3a ein. Zusätzlich prüft sie freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse, um fehlende Beitragsjahre auszugleichen. Mit diesen Massnahmen steigert sie ihr Alterskapital und reduziert gleichzeitig die Steuerlast – so kann sie die Rentenlücke schrittweise schliessen.
Fallbeispiel 2: Hoher Verdienst, begrenzte Absicherung
Ursache der Lücke: Ein 55-jähriger Angestellter mit überdurchschnittlichem Einkommen stellt fest, dass AHV und Pensionskasse im Alter voraussichtlich weniger als 80 % seines letzten Lohns abdecken. Sein hoher Lohn übersteigt die obligatorische Versicherungsgrenze der Pensionskasse, wodurch nur ein Teil des Einkommens versichert ist. Diese Lücke verschärft sich, da er seinen Lebensstandard im Ruhestand halten möchte.
Lösungsweg: Er entscheidet sich, aktiv gegenzusteuern. Durch freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse erhöht er sein zukünftiges Rentenguthaben unmittelbar. Gleichzeitig nutzt er die Säule 3a jedes Jahr voll aus und legt zusätzliche Ersparnisse in einer Säule 3b (freie Vorsorge) an. Diese Kombination aus Pensionskassen-Einkäufen und steuerbegünstigter privater Vorsorge hilft ihm, die entstandene Vorsorgelücke zu schliessen und seinen gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern.
Fallbeispiel 3: Selbständigkeit ohne zweite Säule
Ursache der Lücke: Eine Vierzigjährige, die sich selbständig gemacht hat, zahlt nur in die AHV (1. Säule) ein und hat keine Pensionskasse mehr. Dadurch fehlt die wichtige 2. Säule, und die zu erwartende Rente aus AHV allein reicht nicht, um ihren bisherigen Lebensstandard zu decken. Es entsteht eine beträchtliche Vorsorgelücke, da Beiträge der beruflichen Vorsorge ausbleiben.
Lösungsweg: Um gegenzusteuern, richtet sie einen konsequenten Vorsorgeplan ein. Sie eröffnet ein Säule 3a-Konto und zahlt als Selbständigerwerbende jährlich den Maximalbetrag ein, was nicht nur Alterskapital aufbaut, sondern auch ihre Steuerlast senkt. Zusätzlich investiert sie regelmässig in freie Vorsorgeprodukte (Säule 3b) wie Fonds oder ETFs, um weiteres Vermögen fürs Alter anzusparen. Durch diese private Vorsorgestrategie schließt sie die Lücke, welche die fehlende Pensionskasse hinterlässt, und stellt sicher, dass sie im Ruhestand finanziell abgesichert ist.
Wann sollte ich mich mit meiner Vorsorge beschäftigen?
Jetzt. Je früher Sie handeln, desto mehr Spielraum haben Sie. Später aufholen wird schwieriger – und teurer.
Die Rentenlücke ist kein Randthema – sondern der häufigste Grund für finanzielle Sorgen im Alter. Wer heute plant, spart morgen Stress und Geld. Starten Sie mit einer Analyse Ihrer AHV- und Pensionskassensituation. Nutzen Sie digitale Lösungen wie Alpian für transparente Investments. Und denken Sie langfristig – aber handeln Sie kurzfristig.
Fazit: Die Rentenlücke ist real – aber kein Schicksal
Ihre Vorsorge ist so individuell wie Ihr Leben. Aber eines gilt für jeden: Die Rentenlücke wird nicht kleiner, wenn man nichts tut. Also: besser heute aktiv werden – für ein Morgen in finanzieller Freiheit.